Im Anschluss an einen Vortrag von Jörg Michel letzte Woche hielten wir eine Zusammenfassung der besprochenen Themen für interessant und relevant für die Zukunft unseres Berufsstandes.
Die vier Hauptpunkte waren: Nachhaltigkeit; ist kollaborativ, braucht Aufmerksamkeit, muss vorgelebt werden und ist neu und unbequem.
Nachhaltigkeit bedeutet nicht nur „grün“. Es ist ein komplexes Thema, bei dem viele Faktoren zu berücksichtigen sind. Beispielsweise führte die effektive Kommunikation zwischen dem Architekten, den Bauarbeitern und POLA bei einem aktuellen Projekt mit AFF-Architekten dazu, dass der überschüssige Beton in Wannen gegossen wurde, die zu Sitzen innerhalb des Projekts wurden. Dieses Beispiel verdeutlicht die Art und Weise, wie Beton in diesem Zusammenhang nachhaltig eingesetzt wird. Es wurde alles genutzt und auf den Transport und das Wegwerfen von Materialien wurde gänzlich verzichtet. Dies sparte allen Beteiligten Kosten und führte zu einer interessanten Ästhetik. Es ist nicht das erste Mal, dass diese Art der Zusammenarbeit artikuliert wird. Ein Student von mir baute einmal ein Haus, indem er Ziegelformen bei einer Baufirma platzierte und überschüssigen Abfall in die Formen goss. Nach einem Jahr hatten sie genug Ziegel, um ein schönes Haus zu bauen. Nachhaltigkeit ist also von Natur aus kollaborativ!
Recycling – vorhandene Materialien vor Ort ist eine weitere Möglichkeit, Nachhaltigkeit in Ihre Praxis zu integrieren. Die erste Frage, die wir stellen sollten, lautet: „Was kann hier wiederverwendet und neu definiert werden?“ Dies kann so einfach sein wie das Recycling von Beton vor Ort, die Verwendung von Holzpfeilern aus einem alten Gebäude für Möbel oder sogar die Verwendung des Holzes von Bäumen, die abgerissen werden müssen für den Bau neuer Räume.
Begrünte Dächer und Fassaden sind auf jeden Fall wichtig für die Zukunftsfähigkeit von Städten, reichen aber nicht aus, das Thema sollte vertieft werden. Diese Arten von Grünflächen bleiben nur im Zeitrahmen des Gebäudes erhalten und bieten keine dauerhafte Lösung für den Zustand der Nachhaltigkeit in Städten.
Schließlich sollten wir offen dafür sein, dass Nachhaltigkeitsdebatten unbequem sein können und manch schwer zu ertragende Unsicherheit in sich tragen, weil das Neue immer das Unsichere in sich birgt.